Dienstag, März 07, 2006

Kleine Neurosenlehre für Anfänger

Menschen, die auffällige bis abnorme Charakterzüge aufweisen sind für die Umwelt häufig eine große Belastung. Man spricht in diesem Falle von Charakterneurosen, die eine Erkrankung des Ich´s darstellen. Diese Neuroseform geht meist ohne lärmende oder sonst irgendwie sichtbare Symptome einher; ichfremde Symptome werden nicht beobachtet. Das Ich des Individuums ist verzerrt und deformiert. Von ähnlichen nicht neurotischen Charakteren unterscheiden sich Individuen mit Charakterneurosen durch die individuell unteroptimale Konfliktlösung (unkreativer Ästhet- ästhetisch empfindender Künstler). Die "klassischen" Arten der Charakterneurosen sind: hysterische Neurosen, anankastische Neurosen, depressive Neurosen, schizoide Neurosen. Neben der Unterteilung in Psychoneurosen und Organneurosen (je nach klinischer Symptomatik) ist die Unterscheidung von Symptomneurosen und Charakterneurosen geläufig. Der Übergang von der Charakterneurose zur Symptomneurose ist fließend, dabei beobachtet man recht häufig Übergangsformen zwischen beiden Neurosearten. Die bei den Symptomneurosen zu beobachtenden Symptome sind unspezifisch und finden sich bei den meisten anderen Neuroseformen ebenfalls (Kontaktstörung, Unsicherheit, Gehemmtheit, Verstimmungen usw.).
Symptomneurosen gehen in der Regel mit primärem Krankheitsgewinn einher und neigen bei ausschließlich medikamentöser Behandlung zur Chronifizierung.
Etwa gleichbedeutend mit dem Begriff "Charakterneurose" werden folgende Begriffe gebraucht: neurotische Struktur, neurotische Persönlichkeitsstruktur, Kernneurose.
Die durch die Symptombildung erreichte Scheinlösung stellt den primären (neurotischen) Krankheitsgewinn dar. Hinzu kommt oft noch ein sekundärer Krankheitsgewinn in Form von vermehrter Rücksichtsnahme der Umgebung, vermehrter Zuwendung und Entlastung.

1 Comments:

Blogger Jeanne said...

das Thema hier war´s mir wert ;-)
der Rest ist "abgekupfert"...

Sa. März 11, 07:24:00 PM  

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